Wir alle werden immer und immer wieder darauf gedrillt, Ziele anzustreben, dabei ausdauernd und fokussiert zu sein und uns durch nichts von unserem Weg abbringen zu lassen. Die Vorstellung ist, dass wir uns bei A befinden und Z nur fest genug im Blick haben müssen, dem Weg dahin nur entschlossen genug folgen müssen, damit wir am Ende glücklich unser Ziel erreichen und mit uns und mit unserem Leben zufrieden sind.
Ich glaube, dass dabei aber häufig genug wenigstens zwei Denkfehler vorliegen. Der erste kann darin bestehen, Ziele und Glück für das Gleiche zu halten und damit Zielen (Karriere, Partnerschaft, Figur und Aussehen, etc.) eine überhöhte Bedeutung zu geben. Vielleicht hilft dabei der Gedanke, dass Ziele eigentlich instrumentell dafür sein sollten, Glück zu erleben. Denn Glück könnte ja das ultimative Ziel im Leben sein, oder? Die Aufgabe bestände dann darin, ehrlich und aufrichtig mit sich selbst herausfinden zu wollen, was es wirklich braucht, um aufrichtig glücklich zu sein.
Das andere Missverständnis der Zielstrebigkeit besteht meines Erachtens darin, dass man vor lauter Fokussierung auf das Ziel beginnt, Scheuklappen zu tragen und dabei all die wunderschönen Zufälle und Möglichkeiten zum Glück, die am Wegesrand auftauchen, droht zu übersehen. Nicht falsch verstehen, ich halte Zielstrebigkeit und Ausdauer in vielen Situation für sehr nützlich – aber sie sind kein Allheilmittel. Gelegentlich macht es Sinn, innezuhalten, sich nach links und rechts umzuschauen, zu sehen, wo man gerade ist und hier und da nochmal darüber zu reflektieren, ob die aktuellen Ziele wirklich noch gute Ziele sind. Dabei kann man wunderschöne Dinge entdecken, die man verpassen würde, hätte man die Scheuklappen nicht mal für einen kurzen Augenblick abgenommen. Gelegentlich braucht es eben den Mut, neue und unbekannte Wege zu gehen…
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